Nachhaltigkeit

Alle reden über Nachhaltigkeit, aber was genau bedeutet dieser Begriff und was verstehen wir unter einer nachhaltigen Firmenphilosophie? Auf den vorhergehenden Seiten konnten Sie schon einen Eindruck unserer Arbeiten bekommen und im Ansatz auch schon erahnen, was wir unter Nachhaltigkeit verstehen und wo sich dieses Verständnis in unserer Arbeit widerspiegelt.

Auf die Forstwirtschaft bezogen, ist Nachhaltigkeit ein „forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann.“¹ Im ökologischen Kontext beschreibt Nachhaltigkeit ein „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.“²

Soweit so gut. Bei einem Unternehmen kommt aber noch ein weiterer Punkt hinzu, der auf den ersten Blick erstmal nichts mit dem Verbrauch von Rohstoffen zu tun hat: nachhaltiges Handeln. Wenn wir einmal versuchen, aus den ersten beiden Definitionen abzuleiten, was Nachhaltigkeit bedeutet, könnte man also vereinfacht sagen: Wer nachhaltig handelt, versucht heute schon, die Resultate zu berücksichtigen, die morgen, in zwei Wochen oder in zwei Jahren aus der jetzigen Handlung resultieren können.

Was bedeutet das nun für Unternehmen?

Vorausschauendes Handeln sollte für Unternehmen selbstverständlich sein, da in den meisten Fällen nicht nur die Existenz der Verantwortlichen daran hängt, sondern auch die der Mitarbeiter*innen und deren Familien. Also müssen wir zum Schutz aller an dem Unternehmen beteiligten Personen, nachhaltig, also verantwortungsbewusst handeln, um das Unternehmen auch in Zukunft sicher steuern zu können.

Im Prinzip, sollten alle Prozesse eines Unternehmens, alle Lieferwege und Wertschöpfungsketten sowie alle Anstrengungen und Planungen darauf ausgelegt sein, dass so viele Variablen wie möglich berücksichtigt wurden und die Entscheidung zum Schluss möglichst alle Punkte berücksichtigt. Um Ihnen noch besser zu veranschaulichen, was Nachhaltigkeit für uns, unsere Strukturen und unsere Arbeit bedeutet, haben wir einige Beispiele für Sie niedergeschrieben:

1. Kurze Lieferwege

Wir versuchen so viel wie nur irgendwie möglich, mit regionalen Partnern und Zulieferern abzudecken und Bestellungen zusammen zu fassen, sodass keine unnötigen Fahrten entstehen. Das wir Material geliefert bekommen müssen lässt sich nicht vermeiden, aber wenn man bewusst mit dieser Thematik umgeht, lassen sich auch hier immer wieder kleine Anpassungen vornehmen, um am Ende des Tages den ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten.

2. Natürliche Produkte

Der Trend geht aktuell wieder zu mehr Natürlichkeit der Produkte und Einrichtungen. Holz darf auch wieder Astlöcher haben, seine ganz eigene Geschichte erzählen und die natürliche Form von Baumkanten ist gefragter denn je. Am Liebsten soll der neue Massivholztisch aus einem kompletten Stück gefertigt sein, ein sogenannter „Monolith“. Aber solche Gedanken müssen dann auch zu Ende gedacht werden: Auf der einen Seite möchte man ein möglichst natürliches Produkt, was bereits auf den ersten Blick nach „Natur pur“ aussieht, aber dann soll es lackiert oder am besten mit Epoxidharz ausgegossen werden? Beide Formen der Oberflächenbeschichtung haben Ihre Daseinsberechtigung, keine Frage. Es geht viel mehr um den verantwortungsvollen Einsatz der beiden Materialien, die gründlichst auf den Einsatz- bzw. Verwendungszweck abgestimmt werden sollten. Ein Massivholztisch soll langlebig und unempfindlich gegen beispielsweise Wasserflecken sein. Das kann aber auch erreicht werden, indem die Oberfläche geölt und gewachst wird. Auch wenn diese Oberfläche pflegeintensiver als eine Lackoberfläche ist – in puncto Nachhaltigkeit und Haptik, ist sie der Lackoberfläche um Längen voraus.

3. vorhandenem Material ein neues Leben geben

Es muss nicht immer alles neu aus der Fabrik kommen. Manchmal hilft es, sich bestehende Prozesse des Handwerks oder der Industrie vor Augen zu führen und zu merken, dass man diese mit etwas Kreativität anders und besser machen kann. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, uns ein eigenes Sägewerk zu zulegen. Warum? Weil der Rohstoff den wir verarbeiten teilweise direkt vor unserer Haustür liegt und nur nicht verarbeitet wird, weil es „unwirtschaftlich“ ist. Wenn wir aber weiterhin mit unserer Umwelt so umgehen wie bisher, brauchen sich die nachfolgenden Generationen um Wirtschaftlichkeit keine Gedanken mehr zu machen… Natürlich ist es aufwendiger, weil das Holz geborgen, getrocknet und aufbereitet werden muss, was diesen Prozess für die Industrie uninteressant macht. Aber wenn wir gemeinsam dafür sorgen, dass wir diesen Prozess so effektiv wie möglich gestalten, können wir Sorge dafür tragen, dass aus den Hölzern unserer Region wunderschöne Tische, Möbel und Lampen werden.

Wie das geht? Immer wenn Sie mitbekommen, dass bei Ihnen in der Nähe ein Baum gefällt wird oder Sie selbst vorhaben, beispielsweise den alten Kirschbaum im Vorgarten fällen zu lassen, geben Sie uns Bescheid und beziehen uns in den Prozess mit ein. Durch unsere Kontakte zu Baumdiensten und Forstbetrieben, können wir bei der Abstimmung und Koordination der Fällung behilflich sein. Da wir auf diese Art und Weise „kostenlos“ an den Rohstoff Holz kommen, lohnt es sich für uns die Kosten für Trocknung und Aufbereitung zu übernehmen. Nur so ist sichergestellt, dass sich die Kosten für die Aufbereitung mit denen der normalen Materialbeschaffung decken, wir aber stolz und mit gutem Gewissen sagen können, wo genau unser Holz herkommt.

4. Mitarbeitermotivation

Sie fragen sich, was Mitarbeitermotivation mit Nachhaltigkeit zu tun hat? Jede Menge! Erinnern wir uns an die oben bereits aufgeführte Definition: Nachhaltigkeit ist ein „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann“²

Wird es klarer? Es darf nicht mehr verbraucht werden, als sich regenerieren oder künftig wieder bereitgestellt werden kann. Wir leben nicht mehr in Zeiten, in denen der junge Mensch mit 14 seine bzw. ihre Ausbildung in einem Ortsansässigen Großunternehmen startet und genau weiß, dass er / sie in diesem Unternehmen in Rente gehen wird. Wir Menschen wollen uns ausprobieren, neue Dinge erleben, uns persönlich und fachlich weiterbilden und die Welt sehen. Und es wäre vermessen, wenn ich als Chef mir dieses Recht raus nehme in dem ich mein eigenes Unternehmen gründe, alle Strukturen so aufbaue, wie ich es mir schon immer vorgestellt habe und mich fachlich und persönlich weiterbilde, wenn ich meinen Mitarbeitern diese Rechte nicht einräume.

Es wird Zeit, dass Führungskräfte erkennen, dass Mitarbeiter um ein Vielfaches wichtiger sind als die Rohstoffe die wir verarbeiten. Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource eines Unternehmens, denn ohne Sie, kann der Chef seinen Schreibtischstuhl den ganzen Tag von links nach rechts drehen, aber es wird kein einziger Rohstoff verarbeitet! Mitarbeiter müssen also Zeit bekommen, sich und Ihre Kräfte zu regenerieren, es müssen Anreize geschaffen werden, warum Sie bei den Tausend bestehenden Möglichkeiten bei uns arbeiten sollen und vor allem muss es Freiraum geben, sich weiter zu bilden und das Unternehmen und die eigene Arbeit auch mal aus einer anderen Sichtweise zu sehen. Nur so kommen Sie gerne zur Arbeit und geben alles, um mit dem Unternehmen zu wachsen.

Ein Unternehmen kann nicht nachhaltig geführt werden, wenn die Mitarbeiter nur als Mittel zum Zweck gesehen werden. Wenn wir aber beginnen, unsere Mitarbeiter als Zweck zu sehen, wenn Sie der Grund sind, wofür wir das alles machen, dann können wir auch sicher sein, dass wir gemeinsam mit Ihnen jede noch so schwierige Zeit durchstehen können.

5. Produktdesign & persönlicher Nutzen

Produktdesign ist ein weiterer wichtiger Faktor, den es bei dem Thema Nachhaltigkeit zu beachten gilt. Produkte müssen ganz bestimmte Faktoren erfüllen, um den Kunden überhaupt einen Mehrwert zu bieten.

  • Design: Nur wenn das Design eines Produktes stimmig und ansprechend ist, hat man Freude daran. Und nur wenn das Design zeitlos schön ist, kann sichergestellt werden, dass man lange Freude an diesem Produkt hat.
  • Funktion: Ein Gegenstand oder ein Produkt, welches gut aussieht aber nicht funktioniert, ist nutzlos. Andersrum verliert man an einem Gegenstand, der zwar funktioniert aber nicht gut aussieht schnell jegliche Freude. Diese Wechselbeziehung ist also ein elementarer Grundstein, wenn wir an die Entwicklung neuer Produkte gehen.
  • Persönlicher Nutzen / persönliche Bindung: Das wichtigste Element eines guten Produktes ist jedoch der persönliche Nutzen bzw. die persönliche Bindung zu einem Produkt. Ein Produkt oder ein Gegenstand, der schön aussieht und auch gut funktioniert, für den Sie aber keine Verwendung haben, wird nie einen Platz in Ihrem Zuhause finden. All unser Bestreben ist also auf den Kundennutzen fokussiert, denn nur wenn Ihnen unsere Produkte ans Herz wachsen und Ihnen den Alltag verschönern, ist sichergestellt, dass Ihre Wertschätzung für dieses Produkt auch in einigen Jahren nicht nachlässt.

6. Vermietung von Eventmaterial

Messen & Veranstaltungen sind zugegeben nicht das erste was einem bei dem Stichwort Nachhaltigkeit einfällt, da in der Vergangenheit oft komplette Messestände nach Abschluss der Veranstaltung mit dem Gabelstapler eingerissen und sämtliches Material verschrottet wurde. Mittlerweile findet aber zum Glück auch in dieser Branche ein Umdenken statt, sodass wir mit gutem Gewissen Materialien und Möbel für Messen & Veranstaltungen anbieten können. Da es sich nicht immer rentiert, eine große Investition für eine einmalige Veranstaltung zu tätigen, gehen wir an dieser Stelle andere Wege, als man es vom gewöhnlichen Tischler kennt: Wir bieten Ihnen für unsere modular kombinierbaren Möbel & Theken einen Mietservice an, sodass Sie die Produkte nicht käuflich erwerben müssen aber trotzdem passend für Ihr Unternehmen individualisieren können.

Alle zuvor aufgeführten Anstrengungen verlaufen jedoch im Sand, wenn der Kunde die Einrichtungsgegenstände und Produkte nach zwei Jahren durch neue ersetzt.

Der Kunde ist also quasi das letzte Glied in einer langen Kette, bei der alle Glieder aufeinander abgestimmt sein müssen, die regelmäßig überprüft und gepflegt werden muss, um dauerhaft zu funktionieren.

Wir hoffen Ihnen mit diesen Punkten einen guten Einblick in unsere Arbeitsweise, unsere Werte und unsere Mission bieten zu können und freuen uns auf den persönlichen Austausch mit Ihnen, sei es zu Ihren Wunschmöbeln, unserer Philosophie oder Anregungen, was wir noch besser machen können.

Ihr GRUBENHOLZ®-Team.